GEOGRAFIE |
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CARALES ALPHABETISCH |
Carales (Cagliari auf
Sardinien) Eine strategisch günstig gelegene Handelsmetropole Carales - der Singular Caralis wird von den Schriftstellern und auf Inschriften deutlich seltener verwendet - war in antiker Zeit die bedeutendste Stadt der Provinz Sardinia. Die im Süden der Insel zwischen zwei Sümpfen gelegene Küstensiedlung ist höchstwahrscheinlich eine karthagische Gründung (aber auch die eines Sagenkönigs Aristaeus). Aber bereits zuvor war die Gegend bewohnt und Funde (etwa in Monte Claro) belegen die Siedungstätigkeit in prähistorischer Zeit. Unter dem griechischen Namen Karalis tritt die Stadt erstmals im 7.Jh.v.Chr. in das Licht der Geschichte. Als Posten im System der karthagischen Handelskolonien in Sardinien (zusammen mit Sulcis, Nora und Tharros) kam ihr infolge der Nähe zur afrikanischen Küste sowie wegen des exzellenten Hafens für grosse Schiffe rasch eine grosse Bedeutung zu. Von der Anlage her zog sie sich bis zu einem kleinen Vorgebirge hin, das den Hafen schützte. Bei der Stadt lag weiters ein Salzwassersee, der mittels eines kleinen Kanals mit dem Meer verbunden war. Der Schriftsteller Claudianus bezeichnete den See als "inneren Hafen". Der bergige Osten der Lagune bei Carales wurde Promontorium Caralitanum (Capo Carbonara) genannt. Unmittelbar davor lag noch die kleine Insel Ficaria (Isola dei Cavoli). Carales unter den Römern Nach dem ersten Punischen Krieg fiel Sizilien an Rom und wurde eine der ersten Provinzen des Imperiums (später mit Corsica zusammengefasst). Der Machtwechsel blieb indes für die Stadt ohne Auswirkungen und die Geschäfte - allen voran der Getreidehandel - gediehen weiter. Carales wurde 227 v.Chr. zum Statthaltersitz. Im zweiten Punischen Krieg spielte Carales eine wichtige Rolle. Die Karthager unterstützten die Sarden unter Hampsicora in ihrem Aufstand von 215 v.Chr. gegen die Römer. In der See- und Landschlacht von Cornus (nahe Carales) vernichtete der Propraetor Titus Manlius Torquatus im Herbst des gleichen Jahres die Karthager unter Hadrubal und auch Hampsicora wurde rasch besiegt. 177 v.Chr. kam es erneut zu einem Aufstand der Bergstämme gegen die römische Oberherrschaft, der abermals niedergeschlagen wurde. Im Bürgerkrieg am Ende der Republik votierte Carales als erstes für Caesar und gegen Pompeius. Bald folgten die anderen sardinischen Städte dem Beispiel und Caesar konnte ungehindert mit seiner Flotte aus Africa zurückkehren. 40 v.Chr. eroberte Flottenführer Menodoros die Insel für Pompeius, um sie bereits zwei Jahre später dem Octavianus zu überlassen. Carales war die einzige Stadt gewesen, die Menodoros Widerstand geleistet hatte; fiel jedoch nach kurzer Belagerung. Trotz ihrer grossen Bedeutung als Handelszentrum und als urbs urbinum (Hauptstadt der Provinz) wurde die Stadt nie in den Status einer römischen Kolonie erhoben. Dennoch durften die Bürger in der tribus Quirinia abstimmen, da man Carales den historisch interessanten Status eines oppidum civium Romanorum (einheimische Stadt mit römischem Bürgerrecht) verliehen hatte. Auch gibt es aus der Hohen Kaiserzeit kaum Nachrichten über die Stadt, sodass vom Zustand einer friedlichen Handelsmetropole ausgegangen wird. Dass Carales trotz aller zivilisatorischer Vorleistungen bis in die hohe Kaiserzeit einen Hauch von Provinz hatte, zeigt die erst unter Domitianus erfolgte Verlegung der Abwässerkanäle unter die Erde samt Errichtung eines festen Strassenbelages. Von der Spätantike zum Mittelalter In spätantiker Zeit wurde Carales zum Kriegshafen ausgebaut und fungierte als Flottenbasis zunächst gegen die Vandalen und später die Goten. Noch vor dem endgültigen Zusammenbruch des Weströmischen Reiches fiel Sardinien samt seiner Hauptstadt 456 n.Chr. an die Vandalen. Ihnen folgen nach der Zerstörung des Vandalenreiches 535 die Byzantiner. Deren lockerer Einfluss konnte sich bis in das 9.Jh.n.Chr. halten, ehe infolge zahlreicher sarazenischer Piratenzüge ab 827 das nunmehrige Cagliari durch Abwanderung in eine Neugründung namens Santa Igia abseits vom Meer westlich der alten Siedlung in die Bedeutungslosigkeit versank und die byzantinische Oberhoheit ausklang. In der Folgezeit entwickelte sich ohne dem Vorhandensein einer oberhoheitlichen Macht ein Giudicato. Dabei handelte es sich um ein kleines unabhängiges Königtum mit einem Giudice bzw. Iudik (eig. "Richter") an der Spitze (insgesamt gab es hiervor vier auf Sardinien: Cagliari im Süden, Logudoro/Torres im Nordwesten, Gallura im Nordosten sowie das Giudicato von Arborea mit seiner Hauptstadt Oristano). Erst im 11.Jh. eroberte sie Seerepublik Pisa die Gegend um Cagliari und besorgte den Wiederaufbau der Stadt an alter Stelle. Das Jahr 1089 markierte so den Wiedereintritt in eine geordnete Verwaltung mit der Erwähnung eines rex et iudex Caralitanus (König und Richter von Cagliari) Konstantin Salusio de Lacon. |
Carales erhielt unter |
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Quellen: u.a. W.Eck "Die Verwaltung des römischen Reiches in der Kaiserzeit", "Der kleine Pauly"; wikipedia.org |
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