Version LX

HEER
Auszeichnungen


AUSZEICHNUNG
PHALERAE & CO
CORONAE
HASTAE & CO

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Die dona militaria

Neben dem Sold, dem Anrecht auf Kriegsbeute, einer missio honesta (ehrenhafte Entlassung; bei hohem Verdienst auch vorzeitig erteilt) und den donativi (Geldgeschenken) hatte ein Soldat in römischen Diensten auch Anspruch auf dona miliaria (Ehrenzeichen). Ähnliche Gaben wurden bereits in den orientalischen und griechischen Heeren, aber auch in der Zivilverwaltung, gemacht. Im Vordergrund stand dabei die magische Bedeutung des Objektes.

Die ältesten Militärauszeichnungen Roms waren die Hasta pura (die reine Lanze) und die Coronae (Ehrenkronen). Letztere sind bereits in der Zeit der Zwölftafelgesetze nachweisbar. In Anlehnung an griechische und gallische Vorbilder kristallisieren sich fortan Phalerae (Orden), Armillae (Armreifen) und Torques (Halsreifen) als allen Soldaten zugängliche militärische Verdienstzeichen heraus.

Waren zu republikanischen Zeiten Auszeichnungen meist allen Rängen aufgrund ihres Verdienstes zugänglich, so verlieh man seit der ausgehenden Republik bestimmte Verdienstzeichen nur an abgegrenzte Personenkreise (z.B. Offiziere) oder ganze Einheiten. Typisch für alle militärischen Auszeichnungen bleibt bis in die Spätantike die Möglichkeit sie mehrmals zu erwerben.

Abgesehen vom reinen Verdienst im Felde konnten die ritterlichen Offiziere (in der Regel die Tribunen) ihre Auszeichnungen auch für die reine Teilnahme an einem Feldzug erhalten, was das verliehene Objekt allerdings vom Prestige her minderte. Es scheint, als habe es deshalb in der hohen Kaiserzeit von jeder der hohen Auszeichnung zwei Versionen gegeben.

Das Recht der Verleihung der dona militaria hatte in republikanischer Zeit der jeweilige Feldherr und damit zumeist ein Konsul. Die Kaiserzeit dachte es in erster Linie dem princeps (d.i.der Kaiser) zu, doch auch ein mit einem selbständigen Kommando betrauter Proconsul konnte Verleihungen vornehmen. Augustus ging mit hohen Auszeichnungen sehr sparsam um, Trajan im Zuge seiner Kriege beinahe schon verschwenderisch, Hadrian wiederum sparsam. Trotz der vielen kriegerischen Auseinandersetzungen unter Marcus Aurelius blieben dessen Verleihungen hoher Auszeichnungen ebenfalls dürftig.

Man verwahrte die persönlich verliehenen dona militaria im Privatgepäck und holte sie nur an Ehrentagen aus, um sich mit ihnen öffentlich zu zeigen. Die an Einheiten verliehenen Auszeichnungen wurden, da sie an den Standarten befestigt waren, mit diesen im jeweiligen Fahnenheiligtum aufbewahrt. An bestimmte Ehrenzeichen waren besondere Vorrechte verbunden. Die Nennung und Abbildung der Auszeichnungen auf Grabsteinen war eine allgemein geübte Praxis, die jedoch nach der Regierung Caracalla abkam.



Revers eines
augusteischen Denars
von 12. v.Chr.
Portrait Agrippas
mit Flottenkrone.


Quellen: M.Junkelmann "Die Legionen des Augustus", Y.LeBohec "Die römische Armee", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)