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Imperialer Adler ACCA LARENTIA

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Acca Larentia

Acca Larentia (auch Larentina) ist eigentlich keine echte Göttin, sondern eine Figur der römischen Sagenwelt. Acca stellt ein Lallwort für Mutter dar und Larentia steht in Verbindung mit der sabinischen Gottheit Larunda. Bereits vor der Stadtgründung Roms dürfte eine entsprechende Göttin existiert haben, deren Wesen und Grundlage aber in Vergessenheit geriet. Eine Verbindung mit Laren und Larven kann nur aus dem Namen erschlossen werden und ist mehr als fraglich. Neben Mania erschien sie auch als Mater Larum. Acca Larentia entstammt mit Sicherheit einem wölfischen Kultkreis und der Name wohl untypisch von ihrem Festnamen abgeleitet.

Ihr Fest wurde am 23. Dezember gefeiert. Die Pontifices und der Flamen Quirinalis - letzterer wohl erst nach der Anerkennung der Acca Larentia als Amme von Romulus und Remus - vollzogen eine Feier am Grabe der Larentia im Velabrum (eine zum Tiber hin offene Mulde am Fuss des Palatin). Da am gleichen Tag auch ein Iuppiterfest gefeiert wurde, ist der Zusammenhang mit einer Totenfeier eher nicht zutreffend. Möglicherweise wurde während der Feier auch ein Feldumgang im Sinne des Schutzes vor Wettereinflüssen durchgeführt. Eine zweite Feier könnte im April stattgefunden haben. Auch eine Aufteilung der beteiligten Priester auf die beiden Feste ist denkbar.

Es gibt zwei Versionen der zugrundeliegenden Mythologie. Die eine wurde von Varro überliefert, die andere steht im Zusammenhang mit der Gründungslegende Roms.

  • Nach Varro forderte ein Tempeldiener des Hercules den Gott zu einem Würfelspiel heraus, dessen Preis eine Mahlzeit und ein Mädchen waren. Der Diener würfelte einmal für sich und einmal für den Gott und verlor das Spiel. Die Nahrungsmittel wurden durch eine Flamme verzehrt und das Mädchen von einem Traum heimgesucht. Darin stand der Gott dem Mädchen bei und versprach sie werde den Lohn von jenem Mann bekommen, der ihr als nächster begegnen würde. So begegnete sie dem reichen Tarutius, der sie prompt heiratet. Als Witwe vermachte sie das Vermögen dem römischen Volk. Aus diesem Grund wurde das Fest Larentalia gefeiert.
  • Bei der zweiten Version ist Acca Larentia die Frau des Faustulus und damit die Amme von Romulus und Remus. Da sie früher eine lupa (= Dirne) war, entstand die Mär von der Wolfssäugung der Zwillinge. Nach dem Tod des Faustulus heiratete sie besagten Tarutius und setzte das römische Volk zum Erben ein.

Als Augustus die Kulte neu belebte, tauchte die Geschichte von zwölf Söhnen der Acca Larentia auf. Als einer davon starb, soll Romulus seinen Platz eingenommen haben und man bezeichnete sie nun als Arvalbrüder.

Mitunter wurde ihr der Beiname Fabula gegeben. Dadurch wurde sie zur Ahnherrin des Geschlechts der Fabier. Wohl in diesem Zusammenhang entstand das Priesterkollegium der Luperci Fabiani.

Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.

 
 

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(PL)