PERSONEN |
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EINLEITUNG |
Titus Aurelius Fulvus Boionus Arrius Antoninus (Pius) *
19. September 86 in Lanuvium
Einleitung Mit Antoninus Pius trat wieder ein Kaiser mit klaren, jedoch rätselhaften Zügen in die Geschichte Roms ein. Er war ein ausgeglichener und ruhiger Charakter. Ihm fehlte es zeitweise an Ehrgeiz und er genügte sich selbst am meisten. Treue, Pflichterfüllung und Rechtschaffenheit in allen Belangen zählten zu seinen grössten Tugenden. In diesem Geist regierte er das Römische Reich 23 Jahre lang und hinterliess dabei so wenig Spuren, wie keiner seiner Vorgänger. Antoninus Pius war der zweite Kaiser, der sich mit Bart portraitieren liess, nachdem diese Mode von seinem Vorgänger Hadrian eingeführt worden war. Sein Gesichtsausdruck wird als anmutig und ernst geschildert, sein Körper als stattlich samt der dazugehörigen Kräfte. Seine Körpergrösse soll ihn im hohen Alter Probleme bereitet haben. Um aufrecht gehen zu können, liess er sich Lindenholzbrettchen einem Korsett gleich um den Leib schnüren. Im allgemeinen wurde er als überaus gutaussehend und von aristokratischer Haltung beschrieben. Es ist anzunehmen, dass Hadrian in Antoninus Pius jenen Thronkandidaten sah, der die von ihm eingeleiteten Reformen mit sicherer Hand fortführen würde. Trotzdem hatte der Kaiser nicht ihn, sondern dessen sechzehnjährigen Neffen Marcus Annius Verus (den späteren Kaiser Mark Aurel) für die eigentliche Reichsführung vorgesehen. Vermutlich in diesem Sinne war der einundfünfzigjährige Antoninus Pius von Hadrian adoptiert worden. Er sollte die Amtsgeschäfte so lange führen und die hadrianische Politik sichern, bis Mark Aurel alt genug für die Machtübernahme war. Besonderen Ehrgeiz legte Antoninus Pius für die ihm bevorstehende Aufgabe nicht an den Tag. Seine Söhne waren bereits verstorben und die einzige Tochter Faustina (die Jüngere) wurde später Mark Aurel zur Frau gegeben. Es war jedoch scheinbar niemand in den Sinn gekommen, dass Antoninus Pius 74 Jahre alt werden würde und somit die längste Regierungszeit seit Augustus für sich in Anspruch nehmen konnte. Er schlug sogar Tiberius um ein paar Tage. |
Statue des |
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Quellen: C.Scarre "Die römischen Kaiser", M.Grant "Die römischen Kaiser" |
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