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Bankwesen in der Römischen
Republik
Die Entwicklung unter Einfluss des griechischen Handels In der Zeit des Hellenismus und damit der mittleren bis späten Römischen Republik entwickelte sich das Bankwesen - Tempelbanken hatte es in Rom nie gegeben - angesichts des einträglichen Fernhandels weiter. Komplexere Buchhaltungen (vgl. die amerikanische) und die Ausweitung des Scheckverkehrs sorgten auch im Bereich der Unternehmensbeteiligungen für einen Aufschwung. Sowohl im Ägypten der Ptolemäer, als auch in Rom kursierten nun als Wiedererfindung Inhaberpapiere. Wohl wie in Griechenland entwickelte sich das private römische Bankwesen aus dem Geldwechsel heraus. Die argentarii (Bankiers, Wechsler) - erstmals erwähnt bei Livius 310 v.Chr. - hatten mit den (tabernae) veteres (die "Altlokale") beim Janustempel auf dem Forum Romanum ihre festen mensae (Wechseltische). Da es im damaligen römischen Herrschaftsbereich eine geringere Münzvielfalt gab, gingen sie rasch dazu über in das Kreditgeschäft einzusteigen. Gewährte Darlehen trug man in die codices accepti et expensi (Rechnungsbücher) ein. Für Transaktionen, die ihren Empfänger ausserhalb der Hauptstadt hatten, bediente man sich bereits der relegatio (Scheckanweisung). Neben das Wechseln trat nun immer mehr das Prüfen. Ein nummularius (Münzprüfer) prüfte erhaltene Münzen auf ihre Echtheit, stellte als Bestätigung eine tessera (Bestätigungsmarke) aus und trug Details der Prüfung (Betrag, Datum, Kunde) in Listen ein. Das geläufigste Kürzel lautete SP für spectavit (Er hat es überprüft). Alles in allem scheint es sich um kleinere Summen gehandelt zu haben. Handel, Landwirtschaft und Geldverleih Die grosse Zeit der römischen Bankiers begann vor 200 v.Chr. Reiche Griechen und Römer kombinierten nun Latifundienbesitz und Geldgeschäfte. Wie die hellenistischen Herrscher, die an befreundete oder unabhängige Stadtstaaten Anleihen gewährten, verlieh im 1.Jh.v.Chr. auch die römische Aristokratie Gelder in grossem Umfang. Diesen Transaktionen lag jedoch meist ein Abhängigkeitsverhältnis zugrunde - bei interessanterweise normalen Zinssätzen. Die anderen Anleiheformen (als Zwang, für Stiftungen, von Tempeln) existierten ebenfalls weiter und manch angesehner Bürger rühmt sich, Teile oder die gesamte Anleiheschuld für die Stadt beglichen zu haben. Manche Orte vergaben seit dieser Zeit Bankmonopole für einzelne Geschäftszweige (z.B. Geldwechsel). Bekannte römische Bankiers, wie etwa Herodes Atticus oder Caecilius Iucundus, konnten in den grössten Städten des Imperiums eigene Filialen unterhalten. In den meisten Fällen regelte man transmarine Geldgeschäfte jedoch im Kreise lokaler Bankiers und Bekannter. Wie auch heute gab es bereits in der Antike Hochstapler, Kredithaie und Einlagebetrüger. Der Komödiendichter Plautus beklagte sich über hinter dem Castortempel in Rom residierende Berufsbankrotteure, die - sobald man ihnen Geld zur Anlage übergeben hatte - kurz darauf Konkurs anmeldeten. Neben den erwähnten Bankgeschäften betätigten sich einige Bankiers auch als coactores argentarii (Auktionatoren & Geldmakler; d.h. sie stellten den potenziellen Käufern auch gleich das Geld zur Verfügung) und im der gewinnträchtigen Geschäft der Steuerpacht. Schon während des 2. Punischen Krieges gab es die Vorläufer der Aktiengesellschaften (eher als Pachtgesellschaften zu bezeichnen), welche durch das Zusammenlegen der Kapitalien mehrerer Investoren (meist aus dem Ritterstand) die nötigen Summen aufbrachten und diese an die Staatskasse ablieferten. Dafür zogen diese in die Steuern (Provinztributen, Domänenerträge, Zölle, Bergwerkserlöse) ein und konnten sich dadurch bereichern. Konnten die Städte und Provinzen die geforderten Steuern nicht in vollem Umfang bezahlen, war es durchaus üblich, dass die Pachtgesellschaften aus den zuvor erhobenen Beträgen den Steuerschuldnern Anleihen gewährten und damit doppelt verdienten. Nutzte dies auch nichts, sahen sich ganze Städte im (Würge)Pfand der Steuerpächter. Ähnliche Dimensionen wurden erst im 20.Jh. wieder erreicht, etwa mit der United Fruit Co. in Mittelamerika oder den grossen Ölgesellschaften. |
Ephesischer Kistophor; Darlehen wurden nicht immer in Sesterzen und Denaren gegeben. |
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Quellen: H.Kloft "Die Wirtschaft des Imperium Romanum", DeMartino "Wirtschaftsgeschichte des alten Rom", H.Pleticha & O.Schönberger "Die Griechen" & "Die Römer", "Der kleine Pauly" |
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